Die Ionosphäre, der Bereich sechzig bis eintausend Kilometer über der Erde, beeinträchtigt mit ihren elektrisch geladenen Teilchen die Ausbreitung von Funksignalen der globalen Satellitennavigationssysteme (GNSS). Für deren geforderte immer höhere Präzision ist das ein Problem – in Forschung wie in Anwendung, etwa im Bereich autonomes Fahren oder für die genaue Bestimmung der Umlaufbahn von Satelliten. Modelle der Ionosphäre und ihrer ungleichmäßigen, dynamischen Ladungsverteilung können helfen, die Signale zu korrigieren. Forschende um Artem Smirnov und Yuri Shprits vom Deutschen Geoforschungszentrum GFZ haben nun auf Basis neuronaler Netze und Satellitenmessdaten aus neunzehn Jahren ein neues Modell der Ionosphäre entwickelt.